Die Zusammenfassung
Die Standorte
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Wilhelmshausen:
ca. 20 km nord-östlich von Kassel
an der Bundesstraße 3 -
Bonaforth:
ca. 24 km nord-östlich von Kassel
an der Bundesstraße 3
Die Technik
- Kraftwerke mit neuartigem Anlagenkonzept für deutlich verbesserten Fischschutz
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Turbinen werden sowohl über-
als auch unterströmt - kein Krafthaus erforderlich
Die Nebenanlagen
- halbrunder Feinrechen mit sehr großer Rechenfläche
- kombinierter Fisch-Kanupaß mit Borstenelementen für gute Fischdurchgängigkeit
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Ersatz der vorhandenen Boots-
gassen durch Fisch-Kanupaß sorgt für sichere Bootspassage
Geplante Wasserkraftwerke an der Fulda
Der Fischschutz
- deutlich verbesserter Fischschutz gegenüber konventionellen Wasserkraftwerken
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sehr schlechte Situation bei der Durchgängigkeit der Staustufen
wird erheblich verbessert - Aufwärtswanderung im Winter und Frühjahr bisher gar nicht möglich; diese wird zukünftig ermöglicht
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Makrozoobenthos kann bisher über Flußsohle nicht aufwandern;
dies wird deutlich verbessert
Die Sedimente
- Änderung der Stauhaltung: Vermeidung der zeitlich festgelegten Wehrlegung im Winter und Stauerhöhung um bis zu 30 cm
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zusätzliche Ablagerung von Sedimenten im Stauraum nur sehr gering; regelmäßige Freispülung
bei hohen Abflüssen - Auswirkungen auf den Lebensraum kaum feststellbar
Die Stromerzeugung
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je nach Betriebsweise zwischen
6.770 MWh bis zu 9.780 MWh
pro Jahr - Versorgung von ca. 6.500 bis fast 10.000 Bundesbürgern mit regenerativ erzeugtem Strom
- jährliche CO2-Entlastung zwischen knapp 4.000 t bis über 5.600 t CO2
- zum Bau aufgewendete Energie und CO2-Freisetzung werden schon nach 1 - 2 Jahren ausgeglichen
Die Kraftwerksdaten:
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An den Fulda-Staustufen Wilhelmshausen und Bonaforth sollen Wasserkraftwerke
zur regenerativen Erzeugung von elektrischem Strom errichtet werden. Dabei
werden die Kraftwerke im rechten Nebenschluß an Stelle der vorhandenen
Bootsgasse und Fischpaß angeordnet.
Näheres zu den Standorten erfahren Sie hier: Wilhelmshausen und hier: Bonaforth.
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Eine neuartige Anlagenkonzeption sorgt für eine Minimierung der zwangsläufig
mit einem solchen Vorhaben verbundenen Umweltauswirkungen im Vergleich zu
konventionellen Wasserkraftwerken. Dabei werden durch die innovative Anordnung
der wichtigsten Baugruppen ganz neue Möglichkeiten eröffnet - insbesondere für
den deutlich verbesserten Schutz von Fischen und anderen Wasserlebewesen:
Auf ein Krafthaus kann verzichtet werden, weil die Turbinen von Wasser
überströmt werden können und keine Einhausung benötigen. Statt dessen werden
die Turbinen auf ganzer Breite gewissermaßen "unterkellert", d. h., sie
werden auch von Fuldawasser in beträchtlichem Maße unterströmt. Dies führt
dazu, daß abwandernde Fische sehr effektiv und unbeschadet am eigentlichen
Kraftwerk vorbei geleitet werden können.
Die Kraftwerke in Zahlen: - Turbinenausstattung je zwei Kaplan-Turbinen, voll überströmt - Nennleistung je 820 kW - Nominales Ausbauwasser 42 m³/s - Nominales Ausbaugefälle 2,10 m - Fischwegewasser 0,48 m³/s - Unterflur-Kanäle unter jeder Turbine ca. 5,50 x 2,00 m
Genaueres zur Anlagenkonzeption können Sie hier nachlesen.
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Die gegenwärtige Situation an den Staustufen ist alles andere als optimal in
Bezug auf die Durchgängigkeit für Wasserlebewesen wie Fische und Wirbellose,
sog. Makrozoobenthos. So stellen die Stauwehre unüberwindliche Hindernisse
für die Aufwanderung dar, während die vorhandenen Fischpässe ihre Funktionen
mehr als eingeschränkt erfüllen können. Dieser schlechte Zustand wird im Zuge
der Errichtung der Wasserkraftwerke erheblich verbessert und eine gute
Durchgängigkeit erreicht.
Weitere Informationen finden Sie hier: Fischpaß und hier: Durchgängigkeit.
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Die beiden Wasserkraftwerke erzeugen regenerativen Strom aus Wasser, das über
das Gefälle an den vorhandenen Staustufen abfließt. Dabei kommt es ganz
wesentlich auf die Betriebsweise der Stauklappen an, wieviel Strom gewonnen
werden kann. Derzeit werden die Stauklappen im Winter für 3½ Monate gelegt,
in denen kein Strom gewonnen werden kann. Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens
soll diese Regelung geändert werden, da sie nicht nur für die Stromproduktion
ungünstig ist, sondern auch schwerwiegende ökologische Nachteile für die
Durchgängigkeit der Staustufen hat. Darüber hinaus kann die normale
Stauhöhe derzeit in den Sommermonaten um 30 cm erhöht werden. Dieser "Überstau"
soll auf das ganze Jahr ausgedehnt werden.
Die durchschnittliche elektrische Jahresarbeit je nach Betriebsweise beträgt - in Bonaforth: zwischen ca. 3,35 und bis zu ca. 5,12 GWh - in Wilhelmshausen: zwischen ca. 3,35 und bis zu ca. 4,65 GWh
Welche verschiedenen Betriebs- und Erzeugungsvarianten möglich sind,
erfahren Sie hier: Stromerzeugung.
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Die Errichtung der Wasserkraftwerke verbraucht Energie und setzt
treibhausrelevantes Kohlendioxyd (CO2) frei.
Nach weniger als zwei Betriebsjahren wird diese CO2-Menge durch die Gewinnung von elektrischem Strom,
der sonst mit dem in Deutschland vorhandenen sog. Strom-Mix erzeugt werden müßte, bereits wieder
eingespart. Danach liefern die Wasserkraftwerke einen beträchtlichen Anteil bei der Reduzierung
der CO2-Freisetzungen in der Region.
Angaben zur CO2-Bilanz können Sie hier finden: Ökobilanz
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Derzeit befindet sich das Vorhaben in der Genehmigungsphase.
Den aktuellen Stand erfahren Sie hier: Planung.